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Moderation als Erfolgsfaktor digitaler Events

Datum
26.11.2020

Bereich
Digitale Events
Digitale Workshops

Digitale Räume bieten Platz für persönliche Interaktion, ein Wir-Gefühl und klare, menschliche und persönliche Nachrichten. Dafür ist jedoch die richtige Form der Kommunikation notwendig. Besonders bei der Durchführung von digitalen Meetings und Events, sei es als externe Veranstaltung mit Kunden, Partnern oder der Community oder auch als interne Veranstaltung zur Abstimmung, Kommunikation oder als Ersatz von analogen Formaten. Immer spielt die richtige Art der Moderation, Kommunikation und Sprache eine maßgebliche Rolle für den Erfolg des Formates.

 

Sicherheit und Selbstbewusstsein im digitalen Raum

Eine erfolgreiche Kommunikation hängt dabei auch von der Sicherheit und dem Selbstbewusstsein der Sprechenden ab. Ist man selbst mit dem digitalen Setup und den Funktionalitäten der Systeme überfordert und fühlt sich unsicher, wirkt sich dies oft sehr direkt auf die Kommunikation und Sprache aus. Wer sich dahingegen sicher fühlt, kann auch auf mögliche Fehler oder Probleme flexibel reagieren. Ein gesundes Selbstbewusstsein trägt ebenso zu einem souveränen Auftreten bei. Dafür lohnt es sich zum einen seinen Beitrag entsprechend vorzubereiten und zu üben und zum anderen sich bereits im Voraus mit den verwendeten Tools vertraut zu machen.

 

Die richtige Moderation im digitalen Raum

Sind die Grundlagen für ein erfolgreiches Format im digitalen Raum gelegt, kann die richtige Moderation genutzt werden, um die Potenziale voll auszuspielen. Hierzu haben wir folgende Tipps:

 

1. Wie eine TV Produktion - Vorbereitung ist das A und O

Je nachdem, wie groß die Audienz des Formates ist und in welchem technischen Setup man arbeitet, ähneln digitale Events und Veranstaltungen schnell der Produktion von Sendungen im Fernsehen. Vor allem der Einsatz von Live-Streaming Techniken erfordert eine besondere Art an Moderation, sowohl vor als auch hinter der Kamera. Aber auch für kleinere Meeting vor der eigenen Webcam lassen sich aus diesem Vergleich einige Rückschlüsse ziehen. So führt eine pointierte und klare Moderation maßgeblich zum Erfolg von TV-Talkshows bei. Kombiniert man eine gute Vorbereitung mit dem richtigen Maß an Flexibilität und Spontanität, hat man als Redner:in oder Moderator:in schnell das Ruder eines digitalen Formates in der Hand.

 

2. Die Moderation setzt das Framing und Setting

Besonders abwechslungsreiche und mehrstündige Formate zeigen immer wieder, wie relevant eine richtige Moderation für den Erfolg des Events sind. Wichtig ist, dass die Moderation im Digitalen durchaus andere Skills erfordert, als im Analogen. Dazu zählen vor allem Kenntnisse der verwendeten Tools und die zuvor geschilderte Sicherheit im digitalen Raum.

 

Die Moderation im digitalen Raum besitzt die Aufgabe, die Zuhörenden abzuholen und mit auf die Reise zu nehmen. Sie ist der rote Faden, welcher sich durch eine Veranstaltung zieht und die unterschiedlichen Bestandteile auch inhaltlich verbindet. So hat auch die Moderation einführend die Möglichkeit den Rahmen der Veranstaltung zu setzen und dessen Inhalte in den richtigen Kontext zu stellen. Bestenfalls nimmt man dabei auch die Rückmeldungen der Teilnehmenden in die Moderation mit auf und integriert so unterschiedliche Interaktionsmöglichkeiten. Damit wir aus einer linearen Kommunikation eine gemeinsame Interaktion, welche die Vorteile eines LIVE-Events auch wirklich ausspielt und dieses damit für die Teilnehmenden spannender gestaltet.

 

3. Die richtige Sprache richtig nutzen

Bei einer diversen Teilnehmerschaft mit unterschiedlichen Hintergründen ist zu erwarten, dass nicht alle Fachbegriffe des Redners bekannt sind oder diese auch die falschen Signale senden können. Verwendet die Zielgruppe Fachbegriffe oder versteht sie sie? Wie steht sie zu Anglizismen? Wie ist ihr Standpunkt zu der angesprochenen Thematik? Du oder Sie? Es lohnt sich den Standpunkt der Zuhörer:innen auf den Sachverhalt einzunehmen und so den Inhalt und die Sprache entsprechend passend zu formulieren.

 

Zum anderen empfiehlt es sich besonders in digitalen Formaten auf den Ton, die Farbe und Stimme seiner Sprache zu achten. Schließlich sind es vor allem die auditiven Reize, welche auf die Zuhörenden vor dem Bildschirm einwirken. Eine sehr monotone Stimmlage wirkt sich schnell negativ auf die Aufmerksamkeit aus. Eine scheinbare Gereiztheit oder Anspannung wirkt im virtuellen Kontext oft schnell sehr direkt und unpassend. Auch das Unterbrechen anderer kann ungewollt unsympathisch wirken, was gleichzeitig eine besondere Herausforderung für die Moderation und die Einhaltung des Zeitdrucks darstellt.

 

Umso wichtiger ist die Relevanz aber auch das Gestaltungspotential der Stimme und Sprache im digitalen Raum hat. Der bewusste Einsatz von Tonhöhen, Lautstärken, Geschwindigkeit und Pause lässt eine besondere Art an Präsenz im virtuellen Kontext zu.

 

4. Der richtige Einsatz der Webcam: Präsenz, Gestik und Mimik

Mit dem Einsatz der Webcam erhalten die Teilnehmer:innen die Möglichkeit, die Vortragenden nicht nur über den Ton, sondern auch über das Bild visuelle wahrzunehmen. Damit gewinnt die Kommunikation auch im digitalen Raum an nonverbalen Inhalten sowie Kontext und Persönlichkeit. Dies kann die Aufmerksamkeit der Zuhörer:innen weiter schärfen und lässt auch die eigentliche Distanz zwischen den Teilnehmenden vermindern.

 

Gleichzeitig erfordert es auch von den Vortragenden als auch von den Teilnehmenden einen klaren Fokus auf das Meeting oder Event, da ein abschweifender Blick oder die Beschäftigung mit anderen Aufgaben schnell deutlich wird. Zudem erfordert der Einsatz von Webcams ein besonderes Augenmerk auf seine Gestik und Mimik. Unbewusste Bewegungen, wie Kratzen, Strecken oder gar Poppeln sind für einen professionellen Auftritt dringend zu vermeiden.

 

Letztlich sollten auch auf die richtige Platzierung der Webcam geachtet werden. Es empfiehlt sich ein neutraler Hintergrund mit der Positionierung der Kamera auf Augenhöhe (z.B. Notebook auf Bücher stellen). So sollten man sich möglichst mit Blick zu den Lichtquellen positionieren, Lampen oder Fenster im Rücken sind zu vermeiden.

 

5. Weitere Kommunikationskanäle: Präsentationen und Chat

Neben der Webcam und der damit verbundenen nonverbalen Kommunikation bieten die digitalen Räume meist noch weitere Formen der Kommunikation. Dazu zählen zum einen Präsentationen, die mit der Audienz geteilt werden oder auch ein Chat, welcher parallel zur Veranstaltung läuft.

 

Bei Präsentationen und Slides gilt, wie auch bei analogen Formaten, die Regel: weniger ist oft mehr. So ist gerade bei der digitalen Bildübertragung auf die Lesbarkeit und Verständlichkeit der Inhalte auf den Folien zu achten. Besonders beim Live-Streaming kann die Qualität teils stark schwanken, wodurch kleine Schriftgrößen und Abbildung nicht mehr zu erkennen sind.

 

Auch der Chat, welcher bei den Meeting- und Event-Plattformen zur Verfügung steht, kann einen Mehrwert und Beitrag zum Charakter eines Formates leisten. So ist dies der Bereich, indem sich Teilnehmende austauschen können und auch selbst zu Wort kommen. Ein schneller, ungezwungener und informeller Austausch im Chat lässt das Event mit Leben füllen. Wohingegen vorbereitete Nachrichten und sehr formale Informationen kalt und distanziert wirken können. Dabei lassen sich auch die Teilnehmenden zur Kommunikation im Chat motivieren, um so das Live-Format interaktiv zu gestalten. Redner:innen und die Moderation können diese Inhalte im Gespräch nutzen und aufgreifen.

 

Fazit: Digital aber trotzdem persönlich und menschlich

Mit der richtigen Kommunikation lassen sich so auch die technisch wirkende "Räume" mit Persönlichkeit und Menschlichkeit füllen. Dazu Bedarfs es jedoch auch einen gewissen Optimismus, Mut und Risikobereitschaft. Meetings und Events, welche ohne Bild undnur mit Ton und ohne Interaktion im Chat ablaufen, wirken schnell linear, kalt und distanziert. Versucht man sich zwanghaft an den Zeitplan zu halten entsteht schnell ungewollt Druck und Hektik.

 

Dahingegen kann die Kommunikation über Ton und Bild den Zuhörenden die Möglichkeit für einen besseren Eindruck und Verständnis der Sprechenden bieten. Schließlich wird damit auch deutlich, dass wir trotz des digitalen Mediums weiterhin von Mensch zu Mensch kommunizieren.

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